Gummibaum: Pflege, Standort und Tipps
- Robin Altmann
- 3. Feb.
- 4 Min. Lesezeit

Obwohl sein Name eher auf eine Kunstpflanze hindeutet, handelt es sich bei dem Gummibaum um eine echte Pflanze. Er gilt als wahrer Klassiker unter den Zimmerpflanzen und erlebt aktuell sein Comeback. Doch woher kommt eigentlich der Name und wie kannst du den Gummibaum bestmöglich pflegen? Das erfährst du in diesem Artikel!
Herkunft und Eigenschaften
Ursprünglich stammt der Gummibaum (Ficus elastica) aus dem indischen und indonesischen Raum, ist heute aber weit in subtropischen und tropischen Regionen verbreitet. In freier Wildbahn wächst er dabei zu stattlichen Bäumen mit über 40 m Höhe heran - in seltenen Fällen sogar bis zu 60 m. Als Vertreter aus der Gattung der Feigen (Ficus) ist er dabei mit der echten Feige (Ficus carica) verwandt, die auch teilweise hierzulande kultiviert werden kann und deren Früchte essbar sind.
Namensgebend für den Gummibaum ist sein Saft, aus welchem Kautschuk (Gummi) gewonnen werden kann. Früher wurde er dazu auch vermehrt verwendet, heute gibt es jedoch bessere Methoden zur Gewinnung von Kautschuk - der Name blieb ihm allerdings erhalten.

Welchen Standort braucht der Gummibaum?
Licht
Da er in seinen Heimatländern als mächtiger Baum der Sonne entgegenwächst, benötigt der Gummibaum viel Licht. Da er in Gartencentern jedoch meist unter künstlichem Licht großgezogen wird, solltest du ihn trotzdem vor direkter Mittagssonne schützen.
Temperatur
Im (sub)tropischem Raum herrschen ganzjährig warme Temperaturen, weshalb der Gummibaum Temperaturen über 18°C bevorzugt. Typisch für die Gattung Ficus ist, dass der Gummibaum sehr empfindlich auf kalte Zugluft reagiert und darauf meist mit gelben, abfallenden Blättern antwortet. Achte somit auf eine gleichmäßig warme Umgebung!
Luftfeuchtigkeit
Im Gegensatz zur Zugluft spielt Luftfeuchtigkeit beim Gummibaum keine so bedeutende Rolle. Er bevorzugt zwar etwas höhere Luftfeuchtigkeit, kommt aber mit trockener Raumluft sehr gut zurecht. Somit eignet sich der Gummibaum optimal fürs Schlafzimmer. Nichtsdestotrotz darf er gerne hin und wieder mit kalkarmem Wasser besprüht werden.
Wie soll man den Gummibaum pflegen?
Gießen
Mithilfe der fleischigen Blätter kann der Gummibaum Wasser ganz gut speichern. Lasse somit das Substrat immer etwa bis zur Hälfte abtrocknen, bevor du erneut gießt, denn wie die meisten Zimmerpflanzen reagiert auch der Gummibaum empfindlich auf Staunässe. Auch hier gilt: Weniger ist mehr!
Umtopfen
Ist der Untertopf stark durchwurzelt und zu eng, solltest du deinen Gummibaum umtopfen. Dies ist in der Regel alle zwei Jahre der Fall. Verwende dafür einen neuen Topf der ein paar Zentimeter größer ist als der alte. Als Erde eignet sich dafür am besten ein Mix aus Grünpflanzenerde, Perlit und Kokosfasern. Das Substrat des Gummibaums sollte nämlich durchlässig und strukturreich sein, um Wasser zu speichern und Staunässe zu verhindern.
Düngen
Generell ist der Ficus nicht allzu hungrig. Etwa alle vier Wochen solltest du deinen Gummibaum düngen. Verwende dafür am besten einen Flüssigdünger, der einfach über das Gießwasser verabreicht wird. Eine Überdüngung sollte möglichst vermieden werden, da dies zu Schäden an den Blättern führen kann. Eine moderate Düngung stärkt jedoch deinen Gummibaum und sorgt für ein langfristig gesundes Wachstum.
Schneiden
Als recht schnittverträgliche Pflanze kannst du deinen Gummibaum regelmäßig schneiden, zum Beispiel wenn er zu groß wird oder du Stecklinge schneiden möchtest. Am besten eignet sich dafür das Frühjahr! Durch einen Schnitt wird auch die Verzweigung angeregt, was langfristig zu einem stabileren und schöneren Baum führt. Schneide für eine gute Verzweigung einfach die Spitze deines Gummibaums ab. Aus den obersten Knospen sollten sich nach ein paar Wochen mehrere neue Triebe bilden.
Achtung: Der austretende Saft des Gummibaums ist sehr klebrig und kann zu Hautreizungen führen. Außerdem hinterlässt er schwer zu entfernende Flecken auf der Kleidung.
Wann bildet der Gummibaum Blüten?
Als Zimmerpflanze kultiviert bildet der Gummibaum meist keine Blüten. Selbst bei optimalen Bedingungen ist eine Blütenbildung sehr selten. In der Natur entwickeln sich aus den bestäubten Blüten kleine, gelbe Früchte, welche jedoch im Gegensatz zu den Feigen der Ficus carica ungenießbar sind.
Gummibaum vermehren
Am besten kannst du deinen Gummibaum durch Stecklinge vermehren. Schneide dafür einen Steckling deines Gummibaumes und stecke diesen in ein Bewurzlungsmedium. Hierfür eignet sich Sphagnum Moos am besten. Alternativ kann aber auch Perlit, Erde oder nur Wasser verwendet werden. Sorge für ein gutes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und kontinuierlicher Bodenfeuchte. Nach ein paar Monaten sollten deine Stecklinge Wurzeln bilden und können dann in frische Erde gepflanzt werden. Achte beim Schneiden des Gummibaums auf den austretenden Saft.
Ist der Gummibaum winterhart?
Leider ist der Gummibaum nicht winterhart und kann daher nicht ganzjährig im Garten gepflanzt werden. Wie bereits oben erwähnt, bevorzugt er gleichmäßig warme Temperaturen über 18°C und stellt bei Temperaturen unter 15°C bereits sein Wachstum ein. Temperaturen unter 10°C können sogar zu Kälteschäden an Blättern und Wurzeln führen. Im Sommer kann der Gummibaum nach draußen gestellt werden. Achte dabei jedoch auf eine Gewöhnungsphase und stelle deine Pflanze lieber etwas halbschattiger auf, um Sonnenschäden zu vermeiden.
Ist der Gummibaum giftig für Katzen und Hunde?
Auch wenn der Ficus optisch noch so schön ist, leider enthält sein Saft die giftige Chlorogensäure und somit ist der Gummibaum giftig. Zwar kommt es nach Verzehr bei Erwachsenen zu keiner groben Vergiftung, bei Kleinkindern und Haustieren ist das Risiko jedoch nicht zu unterschätzen. Deshalb sollte der Gummibaum außerhalb der Reichweite platziert werden.
Gummibaum bekommt Schädlinge
Generell ist der Gummibaum eine sehr robuste Zimmerpflanze, jedoch kann auch bei ihm ein Schädlingsbefall auftreten. Typische Schädlinge sind dabei Thripse, Spinnmilben sowie Woll-, Schmier- und Schildläuse. Solltest du bei deinem Gummibaum Schädlinge erkennen, ist dies aber kein Grund zur Panik. Die Schädlinge lassen sich in der Regel sehr gut bekämpfen. Wer nicht gleich zur Chemiekeule greifen möchte, für den sind vor allem biologische Bekämpfungsmaßnahmen wie Neemöl oder Nützlinge geeignet. Die natürlichen Gegenspieler sind die Fressfeinde der Schädlinge und bekämpfen diese innerhalb von ein paar Tagen. So eignen sich beispielsweise Florfliegenlarven gegen Thripse und Raubmilben gegen Spinnmilben sehr gut.
Der Klassiker unter den Zimmerpflanzen überzeugt nicht nur durch seine dunkelgrünen, großen Blättern sondern auch durch seinen geringen Pflegeaufwand. So eignet sich der Gummibaum optimal fürs Schlafzimmer oder fürs Büro und bringt subtropisches Flair in jeden Raum.
Weitere Arten der Ficus findest du in der Zimmerpflanzen Datenbank!