Häufige Pflegefehler
- Robin Altmann
- 20. März
- 4 Min. Lesezeit

Du hast dir endlich deine erste Zimmerpflanze besorgt und bereits nach ein paar Wochen fängt deine Pflanze an, braune Blätter zu bekommen und macht einen kranken Anschein? Keine Sorge, in diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten Pflegefehler und wie du diese vermeiden kannst. Denn auch bei den Zimmerpflanzen gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Die fünf häufigsten Pflegefehler bei Zimmerpflanzen
Falsche Lichtverhältnisse
Gerade am Anfang ist es schwierig einzuschätzen, wie viel Licht am jeweiligen Standort vorhanden ist. Generell gilt jedoch: Je heller ein Standort ist, desto besser für die Pflanze!
Hier spielen die vier Himmelsrichtungen eine entscheidende Rolle. Ein Standort an einem Ost- und Westfenster ist dabei für die meisten Pflanzen optimal. Hier ist es hell genug um ausreichend Photosynthese betreiben zu können, aber die Sonne nicht zu stark, sodass die Blätter der Pflanzen verbrennen. Ein Standort direkt am Südfenster hingegen ist nur für die wahren Sonnenanbeter, wie beispielsweise Kakteen oder Aloe vera geeignet. Im Norden ist die Sonne ja bekanntermaßen nie zu sehen, weshalb in einem Raum mit Nordfenster nur indirektes, schwaches Licht zur Verfügung steht und hier somit nur schattentolerante Zimmerpflanzen geeignet sind. Direkt auf der Fensterbank eines Nordfensters können aber auch Pflanzen für halbschattige Standorte gut gedeihen.
Achte beim Aufstellen der Pflanze jedoch darauf, dass bereits ein paar Meter Entfernung zum Fenster, den Standort drastisch verdunkeln können. Standorte, welche für uns Menschen noch hell erscheinen, können für viele Pflanzen bereits zu dunkel sein. Auch wenn viele Pflanzen an dunkleren Standorten nicht zwangsweise eingehen, werden sie nicht wirklich schön gedeihen und sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge!
Fehlerhaftes Gießverhalten
Als Anfänger neigt man häufig dazu, Pflanzen aus Gutmütigkeit zu übergießen. Viel Wasser hilft nicht wirklich viel - es führt aber zu Wurzelfäule und somit meist zum Ableben deiner Pflanze! Achte somit immer darauf, dass - je nach Pflanzenart - die oberste Schicht oder die oberste Hälfte des Substrates bereits abgetrocknet ist, bevor du erneut gießt. Wie du welche Pflanze am besten gießt, erfährst du in der Zimmerpflanzen Datenbank.
Eine gute Orientierung liefert dabei die Fingerprobe. Stecke dazu deinen Zeigefinger in das Substrat und fühle. Ist die Erde noch feucht und bleibt an deinem Finger kleben, so warte lieber noch ein paar Tage mit dem Gießen. Erst wenn die Erde trocken ist und vom Finger bröselt, solltest du gießen.
Einige Pflanzen reagieren auch sehr empfindlich auf kalkhaltiges Wasser. Es empfiehlt sich somit immer mit gefiltertem Wasser oder Regenwasser zu gießen. Eine weitere bewährte Gießmethode ist das sogenannte "Bottom Watering", bei welcher du deine Pflanzen mitsamt Untertopf in eine Schüssel Wasser stellst und etwa 15 Minuten stehen lässt. So saugen sich die Pflanzen so viel Wasser aus dem Topf, wie sie wirklich aufnehmen können und sind optimal versorgt. Diese Gießmethode beugt im Winter auch Schimmelbildung auf der Erdoberfläche vor.
PS: Schimmelbildung auf der Erdoberfläche deutet meist auf falsche Bewässerung hin. Lasse die Erde wie bereits erwähnt immer etwas abtrocknen - so wird auch der Schimmel wieder verschwinden.
Falsches Substrat
Ein häufiger Fehler ist auch die Wahl des falschen oder minderwertigen Substrates. Die verschiedenen Pflanzenarten benötigen je nach ihren Herkunftsländern unterschiedliche Erden. So eignet sich für Kakteen und Sukkulenten vor allem eine nährstoffärmere Kakteenerde und für tropische Pflanzen wie Monstera, Philodendron und Alocasia ein Erdmix aus unterschiedlichen organischen und mineralischen Bestandteilen. Generell sollte das Substrat gut durchlässig und luftig sein, gleichzeitig aber Nährstoffe und Wasser speichern. Ein Mix aus Grünpflanzenerde, Perlit, Kokosfasern und -chips und/oder Rindenstücke sorgt für ein optimales Substrat für die meisten Zimmerpflanzen.
Falsches Substrat führt nämlich meist zu Nährstoffarmut, Staunässe und/oder zu starker Austrocknung und somit zu braunen Blättern und ungesunden Pflanzen.
Falsches Düngen
Weil Zimmerpflanzen oft im Topf gehalten werden und somit nur begrenzter Raum für Wurzelwachstum und -ausbreitung zur Verfügung steht, werden die Nährstoffe in der Erde oft schnell aufgebraucht. Somit sollte man seine Zimmerpflanzen regelmäßig düngen. Doch auch hier gilt die Regel "viel hilft viel" nicht!
Zu häufiges und hochdosiertes Düngen führt ebenfalls zu kranken Zimmerpflanzen. Der Grund hierfür ist die Osmose. Befindet sich im Erdreich eine zu hohe Konzentration an Nährsalzen, diffundiert Wasser aus den Wurzeln ins Erdreich, um die Konzentration auszugleichen. Dieses Gefälle entzieht somit der Pflanze Wasser und lässt diese vertrocknen, obwohl ausreichend Wasser zur Verfügung stünde. Die Folge sind braune, eingerollte Blätter, welche aussehen, als seien sie verbrannt. Deshalb sollte immer nur so viel Dünger verwendet werden, wie auch auf der Düngerverpackung angegeben wird. Auch der Zeitpunkt spielt eine wichtige Rolle. Zimmerpflanzen werden nur in der Wachstumsperiode zwischen März und Oktober gedüngt. Im Winter darf dein Dünger somit getrost im Schrank stehen bleiben.
Sonstige Standortfehler
Da die meisten Zimmerpflanzen aus dem tropischen Raum abstammen, bevorzugen sie auch ganzjährig warme Temperaturen und eine feuchte Umgebungsluft. Temperaturen um die 20°C und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50% ist dabei für die meisten Zimmerpflanzen optimal. Temperaturschwankungen, Zugluft und eine zu trockene Luft führen bei vielen Pflanzen zum Abwerfen der Blätter und zu braunen Blattspitzen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die jeweiligen Arten unterschiedlich auf abweichende Standortbedingungen reagieren. So sind die Pflanzen der Gattung Ficus wie die Geigenfeige oder die Birkenfeige sehr empfindlich gegenüber Zugluft und werfen schnell ihre Blätter ab, eine Anthurium veitchii wächst kaum bei einer Luftfeuchtigkeit unter 60% und geht meist sogar ein, wohingegen eine Glücksfeder oder ein Bogenhanf mit jedem Standort zurecht kommt. Informiere dich deshalb vor dem Kauf deiner Pflanze über die jeweiligen Standortansprüche. Dies kannst du am besten in der Datenbank von PflanzenweltRaum!
Wenn du diese Punkte beachtest, steht der Pflege deiner Pflanzen kaum noch etwas im Wege. Deine Pflanzen werden sich langfristig bester Gesundheit erfreuen und dich täglich mit ihrem gesunden Aussehen belohnen.
Weitere Informationen, wie du Zimmerpflanzen am besten pflegen solltest, bekommst du in einem anderen Artikel. Schau dir gerne weitere Beiträge an, um alles Wichtige über deine Lieblingspflanzen zu erfahren und ein Meister in der Zimmerpflanzenpflege zu werden!
Viel Spaß auf deiner Reise! :)