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tropische Blätter von Monstera Deliciosa und Strelitzie

Pflanzen in Hydrokultur

  • Autorenbild: Robin Altmann
    Robin Altmann
  • 7. März
  • 3 Min. Lesezeit

Anime Bild von Pflanzen in Hydrokultur
Zimmerpflanzen in Hydrokultur

Immer mehr Pflanzenliebhaber finden Gefallen daran, ihre Zimmerpflanzen in Hydrokultur zu halten. Vor allem die Vorteile für Allergiker und der geringere Pflegeaufwand sind dafür ausschlaggebend. Doch was ist eigentlich Hydrokultur? In diesem Artikel erfährst du alles wissenswertes und welche Vor- und Nachteile diese Kulturform bietet.





Was ist Hydrokultur?


Wie der Name "Hydro" (altgriechisch für "Wasser") verrät, handelt es sich hierbei um eine Kulturform, bei der die Pflanze nicht in Erde, sondern in mineralischem Substrat wie Blähton oder anderem Hydrokultur Granulat wächst. Das Substrat dient dabei nur zur Stabilisierung und Wasserspeicherung, weshalb eine regelmäßige Düngergabe essenziell für eine ausreichende Nährstoffversorgung ist.


Hydrokultur vs. Semi-Hydrokultur


Zwischen der Kultur in Erde und der Hydrokultur gibt es eine sogenannte Semi-Hydrokultur. Dabei wird der gesamte Wurzelballen samt der Erde in einen Topf mit mineralischem Substrat gepflanzt. Das mineralische Substrat gibt dann langsam das gespeicherte Wasser an die Erde weiter, sodass die Wurzeln kontinuierlich versorgt werden.



Hydrokultur Vorteile & Nachteile


Vorteile

Wie anfangs erwähnt, eignet sich diese Kulturform vor allem für Allergiker, da durch das mineralische Substrat weniger Allergene freigesetzt werden als durch handelsübliche Pflanzenerde. Aufgrund der sterilen Oberfläche des mineralischen Substrats kann sich dort auch kein Schimmel ansiedeln. Außerdem haben tierische Schädlinge wie Trauermücken keine Chance, sich fortzupflanzen, da diese ihre Eier in Erde legen müssen. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Pflegeaufwand, da Pflanzen in Hydrokultur deutlich seltener gegossen werden müssen. Spezielle Töpfe für Hydrokultur mit Wasserspeicher und Wasserstandsanzeiger erleichtern zusätzlich die Pflege.


Nachteile

Doch wie alles im Leben hat auch die Hydrokultur eine Kehrseite. Zum einen sind die Anschaffungskosten für die speziellen Töpfe für Hydrokultur höher, und zum anderen sind die Pflanzen auf ständige Düngung angewiesen, da das mineralische Substrat keine Nährstoffe enthält. Hierbei verwendet man am besten speziellen Hydrokultur Dünger.



Pflanze auf Hydrokultur umstellen


Wenn du dir im Gartencenter deine Lieblingspflanze gekauft hast, diese aber in Erde gepflanzt ist, kannst du sie problemlos auf Hydrokultur umstellen. Achte hierbei darauf, dass das Umtopfen nur bei kleineren Pflanzen empfehlenswert ist, da größere Pflanzen bereits ein zu massives Wurzelwerk ausgebildet haben, welches sich schwer von der organischen Erde befreien lässt und die Pflanze dabei beschädigt werden könnte.


Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Entferne den Übertopf deiner Pflanze.

  2. Entferne grob die Erde um die Wurzeln.

  3. Wasche die Wurzeln unter fließendem Wasser ab. Wichtig: Es dürfen sich möglichst keine Erdreste an den Wurzeln befinden, da dies zu Fäulnis führen kann.

  4. Fülle einen geeigneten Topf für Hydrokultur bodenbedeckt mit Blähton oder anderem Hydrokultur Granulat auf. Tipp: Da das Granulat oft staubig ist, sollte es vor der Verwendung gründlich abgewaschen werden.

  5. Setze die Pflanze auf der gleichen Höhe wie zuvor in den Topf.

  6. Fülle den Rest des Topfes mit Granulat auf.

  7. Gieße die Pflanze ordentlich und schütte das überschüssige Wasser aus dem Reservoir aus. Anfangs sollte sich kein Wasser im Behälter befinden, da sich die Wurzeln erst von Erd- auf Wasserwurzeln umstellen müssen.

  8. Sobald die Pflanze erste Wachstumszeichen zeigt, darfst du den Wasserbehälter füllen. Der Wasserstandsanzeiger sollte beim Gießen immer auf "Optimum" stehen. Gib deiner Pflanze ruhig eine kurze Trockenphase von ein bis zwei Tagen, bevor du erneut gießt.



Hydrokultur ohne Wasserstandsanzeiger?


Der Anzeiger ist keine Pflicht, erleichtert jedoch die Pflege, da er anzeigt, wann gegossen werden muss. Ohne Wasserstandsanzeiger solltest du regelmäßig mit dem Finger prüfen, ob das Substrat noch ausreichend feucht ist.



Hydrokultur ohne Innentopf?


Der Innentopf ist zwar optional, erleichtert aber die Pflege und sorgt für eine bessere Durchlüftung des Blähtons und der Wurzeln. Wenn du keinen Innentopf verwenden möchtest, solltest du unbedingt eine Drainageschicht aus grobem Granulat anlegen, um Staunässe zu vermeiden.



Die richtige Pflege von Pflanzen in Hydrokultur


Generell ähnelt die Pflege der in Erde kultivierter Pflanzen. Die Pflanzen bevorzugen den gleichen Standort, die gleiche Luftfeuchtigkeit und die gleiche Temperatur. Auch die Häufigkeit des Umtopfens ist identisch. Wie du Zimmerpflanzen bestmöglich pflegen kannst, erfährst du in einem anderen Artikel.

Die Bewässerung bei Hydrokultur ist jedoch leichter – besonders mit einem Wasserstandsanzeiger. Gieße immer auf "Optimum" und lasse die Pflanze ein bis zwei Tage trocken stehen, bevor du erneut gießt. Da das Substrat keine Nährstoffe speichert, sollte bei jedem Gießen spezieller Hydrokultur Dünger beigemischt werden.



Zusammenfassung


Pflanzen in Hydrokultur sind in der Anschaffung zwar etwas teurer, bieten aber den Vorteil, dass sie steriler sind und das Gießen erleichtern. Lasse die Pflanze immer für ein paar Tage trocken stehen, sodass der Wasserstandsanzeiger unter "Minimum" steht. Gieße anschließend mit düngerversetztem Wasser, bis der Schwimmer auf "Optimum" steht. Solltest du einmal verreisen, kannst du bis "Maximum" gießen – dies sollte jedoch kein Dauerzustand sein, da sonst Wurzelfäule droht.


Ansonsten musst du nichts weiter machen, als dich an deiner pflegeleichten Pflanze zu erfreuen. 🙂


Bist du dir noch nicht sicher, welche Pflanze überhaupt zu dir passt? Dann schaue gerne in der Zimmerpflanzen Datenbank von PflanzenweltRaum und finde deine perfekte Zimmerpflanze!

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